Was „Me Time“ für mich wirklich bedeutet
- miraniessen
- 30. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 15. Okt.
In unserer heutigen Welt hört man ständig, wie wichtig „Me Time“ ist – kleine Auszeiten nur für uns selbst. Oft wird das verbunden mit Bildern von Kaffee auf dem Balkon, einem guten Buch oder dem lang ersehnten Yoga-Kurs. Doch was, wenn das für uns gar nicht das Wahre ist? Was, wenn „Me Time“ für jeden Menschen etwas ganz anderes bedeutet?Für mich ist es genau so.
Wenn ich an „Me Time“ denke, dann meine ich nicht Kaffee auf dem Balkon, das Buch, das schon seit Monaten auf mich wartet, oder das längst vergessene Hobby, das ich seit Jahren nicht mehr verfolgt habe. Für mich bedeutet „Me Time“ nicht, eine weitere Aufgabe von meiner To-do-Liste zu streichen oder mir Druck zu machen, endlich Sport in meinen Alltag einzubauen.
„Me Time“ ist für mich etwas anderes.
Es ist der Moment, in dem ich alle Rollen loslasse: Mutter, Ehefrau, Freundin, Auffangbecken für die Sorgen anderer. Für kurze Zeit bin ich nichts davon – und doch alles. Ich bin einfach nur ich. Ohne Titel. Ohne Erwartungen. Ohne Verpflichtungen.
In dieser Zeit höre ich vielleicht mein Lieblingslied hundertmal hintereinander. Ich tanze, bewege mich sanft oder sitze einfach nur da. Ich lasse meine Gedanken schweifen – in Erinnerungen, in Zukunftswünsche. Ich fülle mich auf mit Liebe und Glück, bis ich spüre, dass meine Seele wieder atmen kann.
Me Time bedeutet auch Selbstliebe.
Mich im Spiegel anzuschauen, nicht nach Fehlern zu suchen, sondern meine Weiblichkeit zu sehen. Mich sexy zu fühlen, schön, lebendig. Für einen Moment nicht „hässlich“, nicht erschöpft, nicht klein. Sondern groß. Voller Energie. Voller Leben.
Dann spüre ich auch wieder mein altes Ich – die Frau, die ich war, bevor Alltag, Familie und Erwartungen mich überlagerten. Sie ist nicht verschwunden. Ich bin nicht verschwunden. Ich vergesse mich manchmal – aber ich bin noch da.
Und genau das bedeutet für mich „Me Time“:
Nicht die Erfüllung von Aufgaben, sondern die Rückkehr zu mir selbst. Ein stilles Erinnern: Ich bin noch da.
Mein Fazit
„Me Time“ ist kein allgemeingültiges Konzept. Sie sieht bei jedem anders aus – und das ist vollkommen in Ordnung. Für manche ist es der Sportkurs, für andere der Cappuccino in der Sonne. Für mich ist es die bewusste Rückkehr zu meinem Inneren, das Loslassen von Rollen und das Wiederfinden meines Selbst.
Vielleicht ist es genau das, was wir alle lernen dürfen: unsere ganz persönliche Definition von „Me Time“ zu entdecken – ohne Druck, ohne Vergleiche, sondern mit dem, was unsere Seele gerade wirklich braucht.




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